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3D-gedruckte orthopädische Einlagen: Leitfaden für Softwareanbieter und Hersteller digitaler Scanner

3D-gedruckte Einlagen

3D-gedruckte orthopädische Einlagen erfreuen sich als Hilfsmittel zur Linderung von Fußschmerzen und anderen Symptomen immer größerer Beliebtheit. Solche Einlegesohlen werden individuell auf die Füße der Behandelten zugeschnitten und können unterschiedliche Designs aufweisen, um verschiedene Anforderungen zu erfüllen. 

Gegenüber konventionellen Abdruck- und Modellierungsprozessen bietet der 3D-Scan eine höhere Genauigkeit, eine schnellere Bilderfassung, verringerten Arbeitsaufwand und örtliche Flexibilität. Die so erstellten rohen 3D-Modelle müssen im Anschluss an den Scan in einer Designsoftware bearbeitet werden, um eine patientenspezifische Einlage digital zu entwerfen, bevor sie an den 3D-Drucker gesendet wird.

Da es verschiedene Hersteller für digitale Scanner gibt und mehrere Softwareentwickler Lösungen für die Erstellung 3D-gedruckter Einlegesohlen anbieten, haben wir diese Übersicht erstellt, die Ihnen hilft, die richtige Wahl für Ihr Unternehmen zu treffen.

Sie kennen in dieser schnell wachsenden Branche noch weitere Lösungen, die hier fehlen? Lassen Sie es uns bitte wissen: [email protected].

3D-gedruckte Einlagen
Anwendungsleitfaden

3D-Druck starrer Einlagenrohlinge

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3D-Scanner für orthopädische Einlagen

Einige der beliebtesten Hersteller digitaler Scanner sind folgende:

  • Structure: Structure bietet eine Vielzahl von Scannern, die speziell für die Erstellung präziser 3D-Modelle des Fußes konzipiert sind, unter anderem den Structure Sensor Pro. Zu einem Preis von rund 1000 € stellen diese Scanner eine erschwingliche Option zur Erfassung der Fußform dar, um Design und Personalisierung von 3D-gedruckten Einlagen zu ermöglichen. Der Structure Sensor ist einer der am weitläufigsten eingesetzten Scanner im Bereich der Orthetik und Prothetik.

Der Structure Sensor Pro kann auf tragbare Geräte wie z. B. Tablets montiert werden.

Der Structure Sensor Pro kann auf tragbare Geräte wie z. B. Tablets montiert werden.

  • Artec: Artec Eva und Spider sind Handscanner, die sich hervorragend für die Erfassung detaillierter 3D-Modelle des Fußes eignen. Bei einem Preisniveau von über 10 000 € bieten diese kostspieligeren Scanner eine exzellente Scanleistung, was sie für fortschrittliche Anwendungen wie das Design von Orthesen, die Forschung und medizinische Diagnostik ideal macht.

  • Vismach Technology: Vismach stellt den ScanPod3D USOL sowie eine Reihe weiterer Scanner her, von denen einige über Funktionen wie automatische Markierung, Vermessung und diagnostische Funktionen verfügen. Der USOL ist als einer der preiswertesten Laser-Plantarscanner bekannt.

  • Elinvision: Elinvision ist der Hersteller der Scanner iQube für die Plantarfläche und S3DT für den gesamten Fuß. Das Unternehmen entwickelte 2005 seinen ersten Scanner für die Orthopädie und brachte den Scanner iQube im Jahr 2010 auf den Markt.

  • Revopoint: Der Scanner POP 3 ist ein auf Infrarotlicht basierender Handscanner mit zweifacher Tiefenkamera, der eine Präzision von 0,05 mm sowie Tracking und Frame Stitching verspricht. Dieser Scanner gibt Dateien in den Formaten STL und OBJ aus und ist mit Windows-, macOS-, Android- und iOS-Geräten kompatibel.

  • Volumental: Volumental ist spezialisiert auf Scanlösungen für den Einzelhandel, mit denen Kunden genaue 3D-Modelle ihrer Füße erhalten können. Durch Nutzung dieser Scantechnologie können Händler personalisierte Empfehlungen zu Schuhen geben sowie maßgefertigte Einlagen anbieten, um so für eine verbesserte Kundenerfahrung zu sorgen.

  • Apple: Neuere iPhones, die mit LiDAR-Kameras ausgestattet sind, haben eine neue Herangehensweise an die Erstellung von Fußscans ermöglicht. Dank der fortschrittlichen Tiefenerfassung der LiDAR-Technologie erstellen diese Geräte detaillierte 3D-Fußmodelle und eröffnen damit Möglichkeiten zum Scan im eigenen Heim und zu personalisierten Produktempfehlungen. Das Unternehmen COMB O&P bietet eine App an, die es mithilfe von iPhones und iPads sowie einer käuflich erhältlichen Vorrichtung möglich macht, Patientenfüße je nach Bedarf in neutraler Position zu scannen (siehe untenstehende Abbildung).

  • PedCat: PedCat bietet eine belastbare CT-Scantechnologie, die speziell zur Erfassung präziser 3D-Modelle des Fußes geeignet ist. Die ausschließlich in gut ausgestatteten medizinischen Einrichtungen eingesetzten Scanner von PedCat liefern detaillierte Einblicke in die Anatomie und Biomechanik des Fußes, was bei komplexen Fußbeschwerden eine genaue Diagnose und Behandlungsplanung ermöglicht.

Designsoftware für orthopädische Einlagen

Einige der beliebtesten Softwareanbieter sind folgende (alphabetisch geordnet):

  • Fit360: Fit360 ist eine innovative Softwarelösung, die den Designprozess für 3D-gedruckte Einlagen revolutioniert. Sie kombiniert modernste Technologien mit fortschrittlichen Algorithmen, um individuelle Einlagen zu kreieren, die optimalen Komfort, Halt und Sitz bieten. Fit360 erklärt öffentlich, dass seine Anwender*innen mit der Software über eine Million Scans pro Jahr erstellen.

  • Gespodo: Das belgische Unternehmen Gespodo revolutioniert die Orthetik und Prothetik, die Podologie und die Orthopädieschuhtechnik mit seinen 3D-Lösungen. Seine benutzerfreundlichen Tools wie Footscan3D und FootCAD3D fördern den digitalen Wandel, steigern die Produktivität und erschließen kontinuierliche 3D-Innovationen in der Orthetik und Prothetik für die unteren Gliedmaßen. Gespodo bietet mit Footscan3D eine mobile 3D-Scan-App, die mit allen Smartphones und Tablets mit Betriebssystem iOS und Android kompatibel ist, sowie die einfach erlernbare Designsoftware FootCAD3D, mit welcher Designs innerhalb von Minuten entwickelt werden können.

  • LaserCAM Orthotics: LaserCAM Orthotics ist auf die Bereitstellung von Pay-per-use-Software und -Scanlösungen spezialisiert, die sich vor allem an die Märkte Asien und Australien richten. Die Software und Scanner verfügen über fortschrittliche Funktionen für Design und Fertigung von orthopädischen Einlegesohlen, die eine präzise Individualisierung und verbesserte Behandlungsergebnisse erlauben.

  • Leopoly: Leopoly entwickelt eine benutzerfreundliche, CAD-unterstützte Softwarelösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Prozesse zur Einlagenproduktion zu digitalisieren, zu vereinfachen und zu automatisieren. Mit LeoInsole können 3D-Scans verarbeitet und Bezugspunkte mithilfe AI-gestützter Geometriesuche identifiziert werden. LeoInsole legt den Fokus auf eine einfache Interaktion, die für höhere Genauigkeit, schnellere Ergebnisse und flexiblere Designs sorgt.
  • LutraCAD: LutraCAD bietet eine benutzerfreundliche und intuitive Software, die maßgefertigte Einlagen, Schuhleisten und Zwischensohlen unkompliziert und präzise liefert. Die vielfältigen Produktionsoptionen ermöglichen die Fertigung personalisierter orthetischer Lösungen mit verschiedensten Materialien und Methoden. Das offene System kann reibungslos mit der Druckvorbereitungssoftware PreForm verbunden werden und wird bereits von Kunden in 93 Ländern eingesetzt. Untenstehend finden Sie einen beispielhaften Designprozess und die Integration in PreForm.

Software zur Druckoptimierung (optional)

Beim Druck großer Stückzahlen von Einlegesohlen kann eine Druckvorbereitungssoftware dabei helfen, den Zeitaufwand für den Import der individuellen Einlagendateien in ein Fertigungsvolumen mit möglichst vielen Modellen zu minimieren oder fast ganz zu vermeiden. Folgende Softwarelösungen zur Druckvorbereitung sind kompatibel mit Formlabs’ PreForm und dem Fuse 1+ 30W:

  • Materialise Magics: Materialise Magics ist eine vielseitige Druckvorbereitungssoftware, die den Prozess des 3D-Drucks von Einlagen in hohen Stückzahlen optimiert. Sie ermöglicht das effiziente Importieren und Optimieren mehrerer Einlagenmodelle und positioniert diese so im Fertigungsvolumen des Druckers, das die Produktivität maximiert und die Druckzeit minimiert wird. Mithilfe dieser leistungsstarken Funktionen und Automatisierungstools vereinfacht Magics den Prozess der Vorbereitung und Verwaltung komplexer Druckaufträge. Wenden Sie sich an [email protected] oder Ihren Vertriebspartner von Materialise, um für eine reibungslose Integration das Druckerprofil des Fuse 1+ 30W anzufordern.

  • Autodesk Netfabb Premium oder Ultimate Edition: Autodesk bietet seine Druckvorbereitungssoftware Netfabb in den Editionen Premium und Ultimate an, welche darauf ausgelegt sind, die Effizienz und Produktivität von 3D-Druck-Prozessen zu steigern. Mit Netfabb können Einlagendateien in großer Zahl importiert und organisiert werden, um ihre Positionierung im Fertigungsvolumen des Druckers zu optimieren. Die Software liefert fortschrittliche Tools zur automatischen Stützstrukturgenerierung, Druckteilausrichtung und Optimierung, um hochwertige Drucke zu gewährleisten und den Zeitaufwand für die manuelle Dateibearbeitung und Druckeinrichtung zu verringern.

Legen Sie los mit dem 3D-Druck von Einlagen

Für mehr Informationen über den 3D-Druck von Einlegesohlen laden Sie unseren Anwendungsleitfaden herunter oder wenden Sie sich direkt an unser medizinisches Expertenteam. Weitere Ressourcen zur Prüfung der mechanischen Eigenschaften und zum digitalen Workflow finden Sie auf unserer Webpage rund um den 3D-Druck von Einlagen.