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Interviews

Moto2-Champions auf Motorrädern mit 3D-gedruckten Bauteilen

SpeedUp-Motorrad im Rennen

Indastria ist ein 3D-Druck-Dienstleister mit Sitz in Monza, Italien, der für alle Phasen der Produktentwicklung Management und Unterstützung durch die innovativsten Technologien der additiven Fertigung anbietet. Bis heute hat das Unternehmen in über 2300 Projekten mit Firmen verschiedener Branchen kooperiert, einschließlich Maschinenbau, Forschung, Medizin, Fertigung, Mode und Automobilherstellung.

Mit dem Ziel, die sich stets weiterentwickelnden Anforderungen seiner Kunden so gut wie möglich zu bedienen, hat das Unternehmen sein bestehendes Arsenal aus CNC-Maschinen und 3D-Druckern der Technologien Stereolithografie (SLA) und Schmelzschichtung (Fused Deposition Modeling, FDM) um 3D-Drucker für selektives Lasersintern (SLS) erweitert. 

Der SLS-3D-Drucker Fuse 1 von Formlabs verlieh dem Unternehmen die Möglichkeit, gesinterte PA12-Teile zu produzieren, die bereit für den Einsatz in ihrer endgültigen Anwendung sind. Beispielsweise hat das Team kürzlich Endkomponenten für die Motorräder des Moto2-Teams SpeedUp-Boscoscoscuro hergestellt.

Vor dem Fuse 1 war die Produktion von SLS-Teilen ausgelagert. Dies bedeutete Durchlaufzeiten von mehreren Tagen oder gar Wochen. Demgegenüber ermöglicht der betriebsinterne SLS-Druck eine Bereitstellung des Produktes innerhalb von 24 Stunden. Nach einer Beratung durch 3DiTALY, einem offiziellen Formlabs-Vertriebspartner und von Formlabs autorisiertem Servicecenter für Italien, machte der erste Fuse 1 Indastria sogleich agiler bei der Lösung kritischer Probleme von Kunden.

Der Fuse 1 unterstützt Indastria auch bei der Herstellung von Endprodukten, die in Form und Größe uneingeschränkt sind, lange halten und hochgradig präzise sind.

"Was mich wirklich beeindruckte, war die Maßgenauigkeit der Teile. Während gesinterte Teile älterer Generationen manchmal leicht verformt waren, hatten dünne oder lange Druckteile aus dem Fuse 1 nie solche Probleme. Formlabs hat es möglich gemacht, hochwertige 3D-Drucksysteme in sehr kleinen und erschwinglichen Einrichtungen zu installieren. Wir mussten innerhalb eines halben Jahres ein zweites Drucksystem erwerben, weil die Nachfrage mit jedem Tag wuchs. Nicht nur das: In den Monaten darauf fügten wir gleich noch zwei weitere Fuse-1-Systeme hinzu."

- Mirko Galati, Chief Technology Officer bei Indastria

SLS 3D-Drucker Fuse 1
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Outsourcing oder Betriebsintern: Wann sollte man SLS-3D-Druck in den eigenen Betrieb holen?

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Formlabs-3D-Drucker im Dienste des Moto2-Teams SpeedUp

Indastria war der technische Sponsor des Teams SpeedUp-Boscoscuro bei der Moto2-Weltmeisterschaft 2022 und nutzte die Fuse-1-Drucker zur Herstellung von Motorrad-Bauteilen, die im Rennen direkt im Motorrad zum Einsatz kamen. Alonso López, einer der Rennfahrer, erzielte auf Motorrädern mit 3D-gedruckten Komponenten in Japan den ersten Platz, in Malaysia den zweiten Platz und in Australien den ersten Platz.

Hier sind ein paar der Teile, die Indastria für das Moto2-Team SpeedUp-Boscoscuro produziert hat:

3D-gedruckte Verbindung eines Luftfilterkastens, schwarz
Verbindung eines Luftfilterkastens

Indastria fertigte ein Verbindungsteil, das zum Luftfilterkasten eines Motorrads gehört. Der Lufteinlasskanal ist frontal mit der 3D-gedruckten Komponente verbunden und besteht aus Carbon. Das Team stützte sich hierbei auf den Fuse 1, weil dieser die erforderliche Maßgenauigkeit gewährleistete. Außerdem verringerte das Verbindungsteil die Lufthebung und schloss dicht ab, sodass der Durchfluss nicht beeinträchtigt wurde. 

Zwei 3D-gedruckte aerodynamische Windabweiser von Motorrädern
Aerodynamische Windabweiser

Indastria druckte außerdem aerodynamische Windabweiser, die auf der Frontgabelung des Rads montiert werden. Diese Teile unterstützen die Aerodynamik, indem sie während der Fahrt für einen besseren Luftfluss sorgen. 

Zwischen den verschiedenen Rennen einer Saison werden Bauteile häufig korrigiert oder verbessert. Das bedeutet, sie müssen schnell erneut gedruckt werden können. Wenn ein Team an einem Sonntag nach einem Rennen ein neues Design entwickelte, war Indastria in der Lage, die neuen, angepassten 3D-Druckteile rechtzeitig bereitzustellen, damit sie noch vor dem nächsten Rennen montiert und auf den Rädern installiert werden konnten. 

Indastria verfügt mittlerweile über vier SLS-3D-Drucker der Fuse-Serie und vier SLA-3D-Drucker von Formlabs. Letztere kommen zum Beispiel beim Druck von Scheinwerferlinsen, Armaturen im Innenraum von Autos und Prototypen von Motoren zum Einsatz.

Die Druckerfarmen für SLA, SLS und FDM von Indastria
Die Druckerfarm für SLS von Indastria

"Formlabs veröffentlichte das Fuse-Ecosystem Anfang des Jahres 2021 mit dem Ziel, auch kleineren Unternehmen den Zugang zu SLS-3D-Drucksystemen zu eröffnen. Damit lieferten wir Fachleuten auf den Gebieten Maschinenbau, Design und Fertigung die Möglichkeit, betriebsintern zu experimentieren und bei verringertem Kosten- und Zeitaufwand Prototypen oder Endverbrauchsteile zu produzieren. Wir sind überaus erfreut, dass dank wertvoller Unterstützung durch Partner wie 3DiTALY auch Unternehmen in Italien das Potenzial dieser Technologie entdecken und wertschätzen."

Marco Zappia, Channel Sales Manager für Italien bei Formlabs

Nachbearbeitete SLS-3D-gedruckte Teile
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Unser Leitfaden erläutert sowohl die Grundlagen der Nachbearbeitung von SLS-Druckteilen als auch fortgeschrittene Methoden zum Glätten, Beschichten, Färben und Lackieren fertiger 3D-Drucke.

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Der SLS-3D-Drucker Fuse 1+ 30W für Rekordgeschwindigkeit

Im Juli 2022 brachte Formlabs mit dem Fuse 1+ 30W eine neue Version des kompakten SLS-3D-Druckers mit industrieller Leistung auf den Markt. Der Drucker verfügt über einen leistungsstarken 30W-Laser, der es Unternehmen möglich macht, Drucke noch am selben Tag fertigzustellen. Zudem erlaubt er abfallfreie Druckvorgänge, wodurch Stückkosten gesenkt und damit maximale Durchsätze bei minimalem Abfall erzielt werden.

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