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Leitfaden zum 3D-Druck von Architekturmodellen

Trotz der Entwicklung vom Reißbrett zu digitalen Bildschirmen spielen physische Architekturmodelle für Architekten nach wie vor eine entscheidende Rolle bei der Visualisierung ihrer Entwürfe. 

3D-Drucktechnologien helfen dabei, die Schwelle zwischen der digitalen und der physischen Welt zu überwinden, und machen es Architekten und Modellbauern möglich, hochgradig präzise Architekturmodelle schnell und kosteneffizient direkt aus ihren digitalen Zeichnungen zu erstellen. 

Dieser Leitfaden bietet umfassende Informationen über die Herstellung von Architekturmodellen mittels 3D-Druck, die verschiedenen 3D-Druckprozesse, die in der Architektur genutzt werden, und den Arbeitsablauf zur Erstellung 3D-gedruckter Modelle mithilfe von architekturspezifischer CAD-Software (computer-aided design).

Whitepaper

3D-Druck von Architekturmodellen: Leitfaden zu Modellierungsstrategien und Software-Workflows

In diesem Whitepaper erfahren Sie, wie Sie intelligente Modellierungsentscheidungen treffen, von der Auswahl des Maßstabs über montagegerechte Konstruktion bis hin zur Nachbearbeitung. Sie lernen außerdem, wie Sie diese Strategien in üblichen Software-Ökosystemen einsetzen können.

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Warum Architekturmodelle mit 3D-Druck herstellen?

Schon seit der Zeit der Pharaonen dienen Architekturmodelle als physische Repräsentationen in der Entwicklungsphase von Bauwerken, die dabei helfen, ein Projekt zu vermarkten, finanzielle Mittel zu beschaffen und Probleme beim Bau zu lösen.

Der Modellbau ist traditionellerweise ein manuelles Handwerk, in dem mit Materialien wie Holz, Keramik, Karton oder Ton gearbeitet wird und das äußerst zeitaufwendig und eintönig sein kann. Heute haben Architekturbüros Zugang zu einer größeren Bandbreite von Werkzeugen, wie etwa CNC-Fräsmaschinen, Schneidlasern und 3D-Druckern, mit denen sich der Arbeitskräftebedarf reduzieren und der Arbeitsablauf beschleunigen lässt.

Moderne 3D-Druckprozesse machen es Architekten und Modellbauern möglich, die Herstellung von Modellen zu revolutionieren. Und zwar auf folgende Weise:

  • sie beschleunigen den Herstellungsprozess von Architekturmodellen; 

  • sie übertragen CAD-Zeichnungen direkt in physische 3D-Modelle, mit einem hohen Grad an Präzision;

  • sie kreieren filigran gestaltete Teile, die von Hand schwer oder überhaupt nicht herstellbar sind;

  • sie vereinfachen die Kommunikation und stellen Bereiche dar, die über konventionelle 2D-Zeichnungen schwer zu vermitteln wären;

  • sie liefern mehr Entwurfiterationen bei verringerten Produktionskosten. 

Die Modellbauer von Renzo Piano Building Workshop (RPBW), von Pritzker-Preisträger Renzo Piano gegründet, verwenden zum Beispiel einen SLA-3D-Drucker, um exakte Modelle schnell zu entwickeln und herzustellen.

„Unsere Modelle verändern sich jeden Tag, manchmal sogar jede Stunde. Da die Architekten die Projekte sehr schnell verändern, haben wir meist nicht genug Zeit, dies von Hand zu machen. Deshalb müssen wir eine Methode finden, mit der wir schneller arbeiten können“, so Francesco Terranova, Modellbauer bei RPBW.

3D-Drucker können Modelle innerhalb einiger Stunden erstellen und sogar über Nacht arbeiten, um Zeit zu sparen. „Praktisch ist, dass wir den Drucker nachts starten können, und wenn wir am morgen zurückkommen, ist das Modell fertig. So verlieren wir tagsüber keine Zeit“, berichtet Terranova.

In der Architektur eignet sich 3D-Druck ideal für filigrane Bauteile – die Bäume auf diesem Modell wurden auf einem SLA-3D-Drucker von Formlabs gedruckt.

In der Architektur eignet sich 3D-Druck ideal für filigrane Bauteile – die Bäume auf diesem Modell wurden auf einem SLA-3D-Drucker von Formlabs gedruckt.

Mit 3D-Druck können Architekturmodelle ganzer Gebäude hergestellt werden, er ist aber auch mit anderen Werkzeugen und Prozessen kombinierbar. Für die Herstellung der Basisbauteile ihrer Architekturmodelle können die Modellbauer von RPBW CNC-Bearbeitung oder Laserschneiden nutzen, während sie komplexere oder filigranere Komponenten wie Treppen, Bäume, Kugeln und gekrümmte Oberflächen, deren manuelle Herstellung zeitaufwendig ist, mit einem 3D-Drucker entwickeln. Die komplexen Verbindungsstücke der Träger im Modell der neuen San-Giorgio-Autobahnbrücke in Genua hat das Team zum Beispiel 3D-gedruckt. Mit dieser Brücke wurde vor Kurzem die Morandi-Brücke ersetzt, die vor zwei Jahren eingestürzt ist. Diese Kombination von 3D-Druck mit traditionellen Fertigungsmethoden beschleunigt den kreativen Prozess und erhöht die Genauigkeit von Architekturmodellen. 

Eines der Hauptziele dreidimensionaler Architekturmodelle ist es, die Kommunikation zwischen Architekten und die Demonstration von Plänen vor Kunden zu vereinfachen. Die meisten Projekte der Designfirma Laney LA mit Sitz in Los Angeles sind maßgefertigte Eigenheime, weshalb die Kommunikation der Größe eines Hauses oder einer Struktur besonders wichtig ist. Architekt Paul Choi und sein Team nutzen 3D-Druck auch, um bestimmte Bereiche des Projekts zu veranschaulichen, die mit konventionellen, zweidimensionalen Zeichnungen schwieriger zu vermitteln sind. 

Die Architekten von Laney LA stellen mittels 3D-Druck Modelle her, die es ihnen ermöglichen, das Projekt aus einer neuen Perspektive zu betrachten und gleichzeitig wichtige Blickwinkel zu bieten.

Die Architekten von Laney LA stellen mittels 3D-Druck Modelle her, die es ihnen ermöglichen, das Projekt aus einer neuen Perspektive zu betrachten und gleichzeitig wichtige Blickwinkel zu bieten.

„Es macht Spaß, immer ein bestimmtes Konzept des Projekts zu veranschaulichen und dieses im Modell zu isolieren, ob es nun ein bestimmter Raum ist, den wir durch einen Querschnitt des Modells hervorheben möchten, oder gar die Topografie des Standorts“, so Choi.

Die Modellbauer von RPBW verwenden einen SLA-Drucker des Typs Form 3, um die Produktion maßstabsgetreuer Modelle zu beschleunigen.

Die Modellbauer von RPBW verwenden einen SLA-Drucker des Typs Form 3, um die Produktion maßstabsgetreuer Modelle zu beschleunigen.

Die Wahl des passenden 3D-Druckers für Architekturmodelle

In Hinsicht auf den 3D-Druck von Architekturmodellen sind nicht alle Methoden gleichwertig. Es ist wichtig, die richtige Drucktechnologie für die jeweiligen Anwendungsfälle zu wählen. 

Zu den beliebtesten 3D-Drucktechnologien für Architekturmodelle zählen Stereolithografie (SLA), Schmelzschichtung („Fused Deposition Modeling“, FDM), selektives Lasersintern (SLS) und Binder Jetting. 

Stereolithografie (SLA)

Stereolithografie war die erste 3D-Drucktechnologie der Welt und wurde in den 1980er Jahren erfunden. Sie ist bei professionellen Anwendern nach wie vor eine der beliebtesten Technologien. SLA-3D-Drucker verwenden einen Laser, um flüssige Kunstharze zu gefestigten Kunststoffen auszuhärten. Dieser Prozess nennt sich Photopolymerisation.

SLA-Teile bieten die höchste Auflösung und Präzision aller 3D-Drucktechnologien für Kunststoffe. Außerdem ist ihre Oberflächenbeschaffenheit am glattesten und leicht zu lackieren.

SLA-Teile haben scharfe Kanten, eine glatte Oberfläche und weisen minimal sichtbare Schichtlinien auf, was sie ideal für detailreiche Präsentationsmodelle macht. Dieses Modell wurde auf einem SLA-Drucker des Typs Form 3 gedruckt.

SLA-Teile haben scharfe Kanten, eine glatte Oberfläche und weisen minimal sichtbare Schichtlinien auf, was sie ideal für detailreiche Präsentationsmodelle macht. Dieses Modell wurde auf einem SLA-Drucker des Typs Form 3 gedruckt.

SLA ist eine wunderbare Lösung für sehr detailreiche Präsentationsmodelle, um Kunden oder der Öffentlichkeit Konzepte vorzustellen. 

Dank schnell druckender Materialien wie Draft Resin stellt SLA für die meisten Teile außerdem das schnellste 3D-Druckverfahren dar. Während Desktop-SLA-Drucker eine kompaktere Kapazität bieten, lassen sich mit großformatigen SLA-3D-Druckern wie dem Form 3L wirklich großangelegte Modelle herstellen.

Form 3 Sample Part
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Schmelzschichtung (Fused Deposition Modeling, FDM)

Fused Deposition Modeling (FDM) bzw. Schmelzschichtung, auch bekannt als „Fused Filament Fabrication“ (FFF), ist die gängigste Form des 3D-Drucks bei Privatpersonen, was an der immer breiteren Verfügbarkeit entsprechender Geräte für Hobbyanwender liegt. FDM-3D-Drucker fertigen Teile durch Schmelzen und Extrudieren eines thermoplastischen Kunststofffadens (genannt Filament), der von einer Druckdüse schichtweise auf dem Konstruktionsbereich aufgetragen wird.

Schmelzschichtung hat die niedrigste Auflösung und Präzision der vier 3D-Druckverfahren und eignet sich deshalb nur bedingt für den Druck komplexer Designs oder filigraner Details. Es ist ideal für die Fertigung von einfachen Konzeptmodellen in den Anfangsphasen eines Entwurfs, da sich damit relativ große Modelle schnell und kostengünstig herstellen lassen. 

FDM-Drucker (links) haben mit komplexen Designs oder filigranen Details im Vergleich zu SLA-Druckern (rechts) Schwierigkeiten.

Selektives Lasersintern (SLS)

Selektives Lasersintern ist das häufigste additive Fertigungsverfahren für Industrieanwendungen. SLS-3D-Drucker verwenden einen Hochleistungslaser, um kleine Polymerpulverpartikel zu sintern. Da das ungesinterte Pulver das Teil beim Drucken stützt, sind keine zusätzlichen Stützstrukturen erforderlich. 

SLS-Druck eignet sich somit ideal für komplexe Geometrien wie Merkmale im Inneren von Teilen, Hinterschneidungen, dünne Wände und negative Details. Mit SLS-Druckern hergestellte Teile haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, weshalb sie auch für Strukturteile geeignet sind.

SLS eignet sich ideal für komplexe Geometrien und filigrane Details. Die Details auf diesem Modell wurden auf einem SLS-Drucker des Typs Fuse 1 gedruckt.

SLS eignet sich ideal für komplexe Geometrien und filigrane Details. Die Details auf diesem Modell wurden auf einem SLS-Drucker des Typs Fuse 1 gedruckt.

Binder Jetting

Binder Jetting ist ein dem SLS-Druck ähnliches 3D-Druckverfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass hier anstelle von Hitze mithilfe eines farbigen Bindemittels pulverförmiges Sandsteinmaterial verbunden wird. Mit Binder-Jetting-Druckern können lebensnahe 3D-Architekturmodelle in Vollfarbe hergestellt werden.

Teile, die mit Binder Jetting gefertigt wurden, haben eine poröse Oberfläche und sind sehr spröde, weshalb dieses Verfahren nur für statische Anwendungen empfohlen wird.

Mit Binder-Jetting-Druckern können lebensnahe Architekturmodelle in Vollfarbe hergestellt werden.

Mit Binder-Jetting-Druckern können lebensnahe Architekturmodelle in Vollfarbe hergestellt werden.

3D-Drucker für die Architektur im Vergleich

Stereolithografie (SLA)Schmelzschichtung (Fused Deposition Modeling, FDM)Selektives Lasersintern (SLS)Binder Jetting
Auflösung★★★★★★★☆☆☆★★★★☆★★★☆☆
Genauigkeit★★★★★★★★★☆★★★★★★★★☆☆
Oberflächengüte★★★★★★★☆☆☆★★★★☆★★★☆☆
Benutzerfreundlichkeit★★★★★★★★★★★★★★☆★★★★☆
Komplexe Designs★★★★☆★★★☆☆★★★★★★★★☆☆
FertigungsvolumenBis zu 300 × 335 × 200 mm (Desktop- und Benchtop-3D-Drucker)Bis zu 300 × 300 × 600 mm (Desktop- und Benchtop-3D-Drucker)Bis zu 165 × 165 × 300 mm (industrielle Benchtop-3D-Drucker)Bis zu 254 x 381 x 203 mm (industrielle 3D-Drucker)
PreisspanneProfessionelle Desktop-3D-Drucker sind ab 3500 USD erhältlich, großformatige Benchtop-Drucker ab 11 000 USD.Preise für Billigdrucker und 3D-Drucker-Kits beginnen bei wenigen Hundert Dollar. Desktop-3D-Drucker im mittleren Preisbereich mit höherer Qualität gibt es ab 2000 USD und industrielle Systeme sind ab 15 000 USD erhältlich.Industrielle Benchtop-Systeme beginnen bei 18 500 USD und traditionelle industrielle Drucker sind ab 100 000 USD erhältlich.Binder-Jetting-Drucker sind im Industriebereich angewandte Geräte mit Preisen von 30 000 bis 100 000 USD und mehr.

So stellen Sie Architekturmodelle mit 3D-Druck her

Ein Team vom Institut für Architektur an der Hochschule Mainz - University of Applied Sciences hat die mittelalterlichen deutschen Städte Worms, Speyer und Mainz in großformatigen 3D-gedruckten Modellen rekonstruiert.

Die meisten Architekten arbeiten heute bereits im digitalen Raum, indem sie architekturspezifische CAD-Software wie BIM (Revit und ArchiCAD), Rhino 3D oder SketchUp verwenden, um digitale CAD-Designs zu erstellen. Diese digitalen Dateien sind jedoch nicht immer dazu geeignet, maßstabsgetreue physische Modelle direkt über 3D-Druck herzustellen. 

Um ein CAD-Modell erfolgreich in eine 3D-druckbare Datei zu übertragen, ist ein grundlegendes Verständnis des Designs für den 3D-Druck erforderlich. Auch muss verstanden werden, welche Rolle die Beschränkungen herkömmlichen Modellbaus bei der Vorbereitung einer Datei für den 3D-Druck spielen und wie die Modellierung zu gestalten ist – von der Wahl der passenden Größe über die Planung der Montage bis hin zur Nachbearbeitung.

1.Modellierungsstrategie

Architekturmodelle werden normalerweise aus einer Vielzahl von Materialien und Komponenten zusammengebaut. Mithilfe von 3D-Druckern können diese Komponenten zu möglichst wenig Einzelteilen verbunden werden, ein gewisses Maß an Montage ist jedoch trotzdem notwendig, und zwar aus zwei Gründen:

  1. Einschränkungen des Fertigungsvolumens: Sofern kein großformatiger 3D-Drucker wie der Form 3L verwendet wird, kann es notwendig sein, das Modell in mehrere Teile aufzuteilen, damit es ins Fertigungsvolumen des 3D-Druckers hineinpasst.

  2. Darstellung von Details im Inneren und Materialien: Bestimmte Modelle erfordern Komponenten, die sich auseinandernehmen lassen, um das Design besser sichtbar zu machen.

Größe und Geometrie der verschiedenen Komponenten eines Architekturmodells sind ein zentraler Aspekt bei der Vorbereitung des Modells für den 3D-Druck. Im Allgemeinen werden große Modelle, Modelle mit mehreren Komponenten und Modelle mit filigranen Details in mehrere 3D-druckbare Komponenten aufgeteilt, die dann zusammengesetzt werden. Mittels chemischer Haftung oder mechanischer Montage können die Teile leicht zusammengefügt werden, und durch die hohe Genauigkeit des Drucks mit Technologien wie SLA und SLS ist gewährleistet, dass die Teile nahtlos aneinander anschließen.

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, müssen für die Montage unter anderem folgende Modellierungsstrategien angewandt werden: 

  • Aufteilung des Modells an der Naht: Indem Modelle oder Komponenten an der Naht aufgeteilt werden, entstehen Komponenten, die einfacher zu handhaben sind und nach dem Druck leichter zusammengesetzt werden können. Die einfachste Methode ein Modell aufzuteilen ist ein gerader Schnitt. Eine andere Lösung ist, dem Design Merkmale hinzuzufügen, anhand derer sich die Drucke von allein richtig ausrichten.

  • Aufteilung des Modells nach Komponenten: Bei einigen Modellen bietet es sich an, sie anhand ihrer strukturellen Komponenten aufzuteilen oder sie in einen Satz von Teilen zu zerlegen. Drucken Sie diese Komponenten separat und setzen Sie sie dann anhand von zusammenpassenden Merkmalen zusammen, oder drucken Sie einfach eine Komponente des gesamten Gebäudes separat von den anderen.
Da alle Wohneinheiten nach dem gleichen Design entworfen waren, bot es sich an, einfach eine abnehmbare Einheit zu drucken, mit welcher sich die allgemeine Wohnungsart der Einheiten für den Kunden veranschaulichen lässt. Modell von Stanley Saitowitz | Nato

Da alle Wohneinheiten nach dem gleichen Design entworfen waren, bot es sich an, einfach eine abnehmbare Einheit zu drucken, mit welcher sich die allgemeine Wohnungsart der Einheiten für den Kunden veranschaulichen lässt. Modell von Stanley Saitowitz | Natoma Architects Inc.

2. Software-Workflow

Fortschritte in der CAD-Technologie haben die Entwicklung von 3D-druckbaren Dateien stark vereinfacht. Moderne CAD-Plattformen beinhalten spezielle Module für den 3D-Druck, mit denen Architekten CAD-Designs in druckbare Modelle konvertieren können. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Arbeit hier immer noch in einem Maßstab von 1:1 erfolgt – um in der Druckgröße die richtigen Abmessungen zu erhalten, werden also ein paar Konvertierungen nötig sein.

Je nach verwendeter CAD-Plattform müssen bei der Entwicklung von Architekturmodellen einige wichtige Punkte berücksichtigt werden. Solche CAD-spezifischen Überlegungen sind unter anderem:

  1. BIM-Arbeitsablauf: Zur Entwicklung 3D-druckbarer Modelle mit BIM-Software, die parametrische Modellierung nutzt, wie etwa Autodesk Revit oder Graphisoft ArchiCAD, ist Komponentenmanagement notwendig. Komponenten wie Luftkanalsysteme, doppelt verglaste Fenster und Klimatechniksysteme werden nicht in den 3D-Druck übertragen und müssen entfernt werden, während Teile wie Türen, Fenster, Wände und Decken dicker gemacht werden müssen.

  2. Arbeitsablauf der Oberflächenmodellierung: Oft ist dieser Arbeitsablauf einfacher anzugehen, da er von 2D-Zeichnungen ausgeht, die einzig für den 3D-Druck vorgesehen sind. In diesem Ablauf wird eine vereinfachte Zeichnung exportiert, verkleinert und so weit extrudiert und nachbearbeitet, bis eine äußere Hülle geblieben ist.

Laden Sie unser Whitepaper herunter, um Schritt für Schritt beschriebene Arbeitsabläufe in gängigen CAD-Software-Ökosystemen für die Architektur zu erhalten.

3. Druck und Nachbearbeitung eines Architekturmodells

Der nächste Schritt zur Herstellung eines 3D-gedruckten Architekturmodells ist die Transkription des digitalen 3D-Modells in eine Sprache, die Ihr 3D-Drucker versteht. Hierfür ist eine Slicing- oder Druckvorbereitungssoftware notwendig, zum Beispiel PreForm. Egal, ob Sie Anfänger oder erfahrener Anwender sind, Slicing-Software lässt sich normalerweise intuitiv bedienen. Die Software hebt Details hervor, die die Struktur des 3D-Drucks beeinflussen, wie etwa Wände, die möglicherweise verstärkt werden müssen, ungestützte Stellen oder geschlossene Volumen. So können diese Probleme vor dem Druck behandelt werden. Mithilfe der Software können auch Einstellungen wie Auflösung, die Ausrichtung auf der Konstruktionsplattform und Stützstrukturen optimiert werden.

Bei der Vermittlung eines zugrundeliegenden Designkonzepts spielen Materialien eine wichtige Rolle. Es ist nicht immer zwingend notwendig, die genaue Farbe und Beschaffenheit eines Materials zu simulieren, doch es kann helfen, zwischen verschiedenen Materialien zu unterscheiden. Indem ein Modell nach seinen Komponenten aufgeteilt wird, kann die Stofflichkeit veranschaulicht werden, da Teile aus verschiedenen 3D-Druckmaterialien hergestellt oder in unterschiedlichen Farben lackiert werden können.

Dieses Grundstücksmodell wurde mit lasergeschnittenen Spanplatten hergestellt. Das Hauptgebäude wurde aus Clear Resin und White Resin 3D-gedruckt. Modell von Schwarz Silver Architects.

Dieses Grundstücksmodell wurde mit lasergeschnittenen Spanplatten hergestellt. Das Hauptgebäude wurde aus Clear Resin und White Resin 3D-gedruckt. Modell von Schwarz Silver Architects.

Die Nachbearbeitung läuft je nach der verwendeten 3D-Drucktechnologie unterschiedlich ab, beinhaltet im Allgemeinen aber das Schleifen, Verkleben und Lackieren der Modelle.

Hier sehen Sie eine Übersicht nach 3D-Druckverfahren:

NachbearbeitungstechnikStereolithografie (SLA)Schmelzschichtung (Fused Deposition Modeling, FDM)Selektives Lasersintern (SLS)Binder Jetting
SchleifenLeichtes Schleifen wird empfohlen, um Stützspuren zu entfernen.Aufgrund der geringeren Qualität von FDM-Drucken ist Schleifen für eine glatte Oberflächengüte notwendig.Dank der Qualität der fertigen Teile ist kein Schleifen erforderlich.Kein Schleifen erforderlich.
VerklebungSLA-Komponenten werden mit Sekundenkleber oder flüssigem Kunstharz verklebt.FDM-Komponenten können mit Klebstoffen wie Sekundenkleber zusammengefügt werden.SLA-Komponenten können mit Klebstoffen wie Sekundenkleber zusammengefügt werden.Mit Binder Jetting gedruckte Komponenten können mit Sekundenkleber verklebt werden.
Grundierung und LackierungSLA-Komponenten können lackiert werden, um die gewünschte Oberflächengüte zu erreichen.FDM-Komponenten können lackiert werden, um die gewünschte Oberflächengüte zu erreichen.SLS-Komponenten können lackiert werden, um die gewünschte Oberflächengüte zu erreichen.Für Teile in Vollfarbe ist kein Lackieren erforderlich.

Legen Sie los mit dem 3D-Druck von Architekturmodellen

Professionelle SLA- und SLS-3D-Drucker liefern Architekten die passenden Hilfsmittel, um genaue und ansprechende 3D-Architekturmodelle zu erstellen. Wählen Sie den Form 3 für ein kompaktes Gerät in Desktop-Format, den Form 3L für hochaufgelöste, großformatige Modelle und den Fuse 1 für Strukturteile und besonders komplexe Geometrien.

Laden Sie sich unser Whitepaper herunter, um einen tiefgehenden Überblick über Modellierungsstrategien, schrittweise beschriebene Arbeitsabläufe in gängigen architekturspezifischen CAD-Software-Ökosystemen sowie Empfehlungen für den Druck und die Nachbearbeitung zu erhalten.