
Auf dem Markt sind zahlreiche verschiedene 3D-Druckverfahren verfügbar. Indem Sie sich mit den Besonderheiten der Verfahren vertraut machen, gewinnen Sie ein Verständnis davon, was Sie von den endgültigen Drucken, den Einstiegsinvestitionen, den Arbeitsabläufen und der Geschwindigkeit erwarten können. So wählen Sie die optimale Technologie für Ihre Anwendung aus.
PolyJet, eine Form des Material-Jetting-3D-Drucks, und Stereolithografie (SLA) sind zwei gängige Verfahren für den Kunstharz-3D-Druck. Beide Technologien sind äußerst beliebt geworden, da Sie hochgenaue, isotrope, wasserdichte Prototypen in Industriequalität fertigen und Teile aus verschiedenen fortschrittlichen Materialien mit feinen Details und einer glatten Oberfläche liefern.
In diesem umfassenden Leitfaden werfen wir einen genaueren Blick auf PolyJet-Drucker und SLA-3D-Drucker und vergleichen sie in Sachen Kosten, Druckqualität, Materialien, Anwendungen, Arbeitsablauf, Geschwindigkeit und mehr, damit Sie eine fundierte Entscheidung darüber treffen können, welches Verfahren sich am besten für Ihr Unternehmen eignet.

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Ganz gleich, ob Sie schnelle Prototypen herstellen oder fertige Teile für die Endverwendung produzieren, wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Das Formlabs-Vertriebsteam besteht aus engagierten Fachleuten, die Sie und Ihr Unternehmen bei Bedarf mit professioneller Hilfe unterstützen.
Was ist Material Jetting?
Material Jetting ist eine Form des 3D-Drucks, die dem traditionellen Tintenstrahldruck ähnelt. Beim Material Jetting werden jedoch nicht Tintentröpfchen auf Papier gedruckt, sondern Tropfen aus Photopolymer-Kunststoff ausgehärtet.
Wie funktioniert Material Jetting?
Während des Material-Jetting-Verfahrens bewegt sich ein Druckkopf entlang der X- und Y-Achse über die Konstruktionsplattform und schießt Kunstharz (auch Resin genannt) in Tröpfchen auf die Plattform ab. Mit derselben Bewegung härtet der Druckkopf die Tröpfchen auf der Konstruktionsplattform durch ultraviolettes Licht aus. Nachdem die erste Schicht fertiggestellt ist, verschiebt sich die Konstruktionsplattform nach unten, damit der Druckkopf die nächste Schicht verteilen kann. Das gedruckte Teil wächst so immer weiter, bis der Druckvorgang abgeschlossen ist.
Für komplexere Geometrien wie Überhänge schießt der 3D-Drucker ein gelartiges Stützmaterial ab, das im Anschluss entfernt wird. Im Druckkopf können auch mehrere Materialien vermischt werden, um einzigartige Materialeigenschaften und Farben zu erzielen.
Was ist PolyJet-3D-Druck?
PolyJet-3D-Druck gehört unter den additiven Fertigungsverfahren zur Kategorie Material Jetting. Die PolyJet-Technologie wurde von Objet entwickelt, einem später von Stratasys übernommenen Unternehmen. Es sind noch andere Material-Jetting-Drucker auf dem Markt erhältlich, doch unter dem Markennamen PolyJet werden sie ausschließlich von Stratasys verkauft.

Ein Stratasys Connex 500 PolyJet-3D-Drucker.
Was ist SLA-3D-Druck?
Stereolithografie war die erste 3D-Drucktechnologie der Welt und wurde in den frühen 1980er Jahren erfunden. Sie ist nach wie vor eine der beliebtesten Technologien bei Profis. SLA-3D-Drucker verwenden eine Lichtquelle, um flüssiges Kunstharz zu dreidimensionalen Objekten auszuhärten.
Wie funktioniert SLA-3D-Druck?
Bei den meisten invertierten SLA-3D-Druckern kommt ein Harztank mit durchsichtigem Boden und nicht haftender Oberfläche zum Einsatz. Sie dient als Substrat, an dem das flüssige Kunstharz aushärtet, und von dem neu gebildete Schichten behutsam abgelöst werden können.
Es gibt mehrere Arten von SLA- oder Kunstharz-3D-Druckverfahren, die sich im Wesentlichen durch die Art der Lichtquelle definieren, die zum Härten des Harzes verwendet wird. Das derzeit beliebteste Verfahren ist die maskierte Stereolithografie (MSLA), wobei die Lichtquelle selektiv abgedeckt, also durch einen LCD-Bildschirm maskiert wird.
Der Form 4 und der Form 4L basieren auf dem Drucksystem Low Force Display™ (LFD), einer fortgeschrittenen Form des MSLA-3D-Drucks.

Das Herzstück des LFD-Drucksystems ist die Beleuchtungseinheit, eine leistungsstarke Lichtquelle, die in einer uniformen Flächenprojektion Licht emittiert, das durch ein Linsenfeld in die Light Processing Unit (LPU) 4 gelangt, wo es in der Form der Druckschicht maskiert wird. Sobald das Licht das flüssige Kunstharz im Harztank erreicht, härtet die gesamte belichtete Harzschicht sofort aus. Die Konstruktionsplattform hebt sich dann aus dem Kunstharz und die Z-Achse löst die gedruckte Schicht präzise vom Boden des Harztanks ab.

Einführung in den 3D-Druck mit Desktop-Stereolithografie (SLA)
Sie suchen einen 3D-Drucker, um in kurzer Zeit Modelle in hochauflösender Qualität zu erstellen? Lernen Sie in diesem Whitepaper das SLA-Druckverfahren näher kennen – von seiner Funktionsweise bis hin zu den Gründen für seinen Status als populärste 3D-Drucktechnologie bei der Umsetzung von Teilen mit unglaublichem Detailgrad, hoher Maßgenauigkeit und überragender Oberflächenqualität.
PolyJet (Material Jetting) vs. SLA: Detaillierter Vergleich
Obwohl sowohl PolyJet- (Material Jetting) als auch SLA-3D-Drucker Kunstharzteile in hoher Auflösung produzieren, weisen sie je nach der spezifischen Anwendung verschiedene Stärken und Mängel auf. Daher ist es hilfreich, ihre Vor- und Nachteile in den entscheidenden Kategorien vergleichend gegenüberzustellen.
Kosten und Kapitalrendite
Einer der größten Unterschiede zwischen SLA- und Material-Jetting-Druckern betrifft den Kostenpunkt. Da die Patente für die SLA-Technologie Ende der 2000er Jahre auszulaufen begannen und SLA-3D-Drucker im kleineren Format für den Desktop auf den Markt kamen, reduzierte sich der Preis von SLA-Druckern um ein Hundertfaches. Heute beginnt die Preisspanne für professionelle SLA-Drucker bei ca. 2500 €, während großformatige Drucker für den Benchtop ab 5000 € erhältlich sind.
Im Gegensatz dazu sind Material-Jetting- und PolyJet-Drucker bedeutend teurer, mit einer Preisspanne von 20 000 bis 500 000 €. Das beinhaltet jedoch erst den Gerätepreis. Die obligatorischen Servicepläne für PolyJet-Drucker können bis zu 20 % des Kaufpreises pro Jahr umfassen – genug, um jedes Jahr eine ganze Flotte SLA-Drucker zu kaufen.
Darüber hinaus sind die Kunstharze für Material-Jetting-3D-Drucker im Allgemeinen zwei- bis dreimal teurer als SLA-Kunstharze. Daraus ergibt sich, dass die Stückkosten für PolyJet-Druckteile um ein Vielfaches höher ausfallen als beim SLA-3D-Druck. Zudem erfordern PolyJet-Drucker mehr Wartungsarbeiten, was den für den Betrieb der Geräte notwendigen Arbeitsaufwand erhöht.
Sind Sie also nicht aufgrund Ihrer spezifischen Anwendung (zum Beispiel vollfarbige Modelle oder mehrfarbige Teile) speziell auf das PolyJet-Verfahren angewiesen, erzielen Sie mit einem SLA-Drucker wahrscheinlich einen höheren ROI.

Im St. Louis Children's Hospital würden anatomische Modelle wie diese Wirbelsäule mit PolyJet-Kunstharz etwa 1600 Dollar kosten, mit Formlabs' Fast Model Resin jedoch nur rund 80 Dollar.

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Druckqualität und Präzision
Da 3D-Druck ein additives Verfahren ist, bringt jede neue Schicht das Risiko von Ungenauigkeiten mit sich, und der Prozess zum Aufbau der Schichten beeinflusst die Präzision, also die Wiederholbarkeit der Genauigkeit der einzelnen Schichten. Die Toleranzen, Genauigkeit und Präzision des 3D-Drucks hängen von vielerlei Faktoren ab: vom 3D-Druckverfahren, dem Material, Software-Einstellungen, Nachbearbeitung und mehr.
Sowohl Material-Jetting- als auch SLA-3D-Drucker zählen zu den genauesten und präzisesten 3D-Druckverfahren und erreichen Toleranzen um ± 0,2 % (Untergrenze: ± 0,1 mm). Dank hochpräziser Lichtquellen lassen sich mit diesen Verfahren filigrane Details abbilden und konsistent hochwertige Ergebnisse erzielen.

SLA-Teile haben feine Details, eine geschmeidige Oberfläche und weisen minimal sichtbare Schichtlinien auf. Diese Teile wurden mit Color Resin auf dem Form 4 gedruckt.
Abhängig von der Geometrie des Modells kann der 3D-Druck von Teilen mit dem PolyJet- oder SLA-Verfahren Stützstrukturen erfordern, die auch für die Maßgenauigkeit entscheidend sein können, vor allem im Fall von komplexen Geometrien oder Teilen mit großflächigen und dünnen Wänden.
Beim SLA-3D-Druck werden die Stützstrukturen während der Nachbearbeitung manuell entfernt. Die SLA-Drucker von Formlabs erstellen verbesserte, leicht zu bearbeitende und gebündelte Stützstrukturen, die sich im Handumdrehen lösen und damit Nachbearbeitungszeit einsparen. SLA-Druckteile sind außerdem für ihre glatte Oberflächengüte bekannt, die abhängig vom Material entweder matt oder glänzend sein kann.
Beim 3D-Druck mit PolyJet-Druckern werden die Stützstrukturen bei der Nachbearbeitung mit einem Wasserstrahl abgespült. Durch diesen Arbeitsablauf sind die Druckteile Kräften ausgesetzt, die zum Abbrechen feiner Details oder zum Verbiegen dünner Wände führen können. Auch PolyJet-3D-Drucker können eine matte oder glänzende Oberfläche erzielen. Eine glänzende Oberfläche ist allerdings nur auf Flächen möglich, die kein Stützmaterial erfordern.

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Materialien und Anwendungen
Einer der größten Unterschiede zwischen PolyJet und SLA liegt im Materialangebot, das auch die möglichen Anwendungsbereiche der Drucker bestimmt.
Abhängig vom Druckermodell unterstützen die meisten Material-Jetting- und PolyJet-3D-Drucker etwa fünf bis zehn verschiedene Materialien. Diese reichen von Standardmaterialien für die Prototypenfertigung bis zu Materialien in verschiedenen Farben, durchsichtigen oder biokompatiblen Materialien. PolyJet-Drucker des höheren Preissegments unterstützen auch den Druck mit mehreren Materialien zugleich, wodurch neuartige Anwendungen wie der Druck von Prototypen in mehreren Farben oder aus mehreren verschiedenen Materialien eröffnet werden.
Andererseits können PolyJet-Drucker aber nur mit niedrigviskosen Materialien drucken, was die Vielfalt der erreichbaren Materialeigenschaften wiederum stark einschränkt. PolyJet-Materialien haben mit meist 45–50 °C zudem eine niedrige Wärmeformbeständigkeitstemperatur (HDT) und können daher unter starkem Lichteinfluss sogar schon zum Kriechen und Deformieren neigen. Aus diesen Gründen ist der PolyJet-3D-Druck nur für Konzeptmodelle und die Erstellung nicht funktionsfähiger Prototypen eine gute Wahl, sowie für einige medizinische und zahnmedizinische Anwendungen, die Biokompatibilität erfordern.
SLA-3D-Drucker unterstützen eine weitaus größere Materialpalette als die meisten Material-Jetting-Drucker, im Falle der Formlabs-3D-Drucker sogar mehr als 45 Materialien, darunter über 15 biokompatible Materialien. SLA-Kunstharze bieten eine deutlich größere Bandbreite an Materialeigenschaften: Sie können flexibel oder starr sein, lichtdurchlässig oder nicht, sie können stark mit sekundären Materialien wie Glas, Wachs oder Keramik angereichert sein oder über mechanische Eigenschaften wie eine hohe Wärmeformbeständigkeitstemperatur, Schlagzähigkeit oder Chemikalienbeständigkeit verfügen. Daher können SLA-Materialien den gängigen Thermoplasten für das Rapid Prototyping sehr nahe kommen.
Während SLA keinen mehrfarbigen 3D-Druck zulässt, ist es die einzige andere 3D-Drucktechnologie, die für professionelle Anwendungen individuelle Farben anbietet, mit Color Resin. Color Resin wird kundenindividuell gefertigt und ermöglicht eine schnelle, einfache und kostengünstige Fertigung von farbigen Teilen, die von nuancierten Neutraltönen bis hin zu satten, kräftigen Farben für realistische Prototypen, farbkodierte Halterungen und Vorrichtungen oder farbige Endverbrauchsteile reichen.

SLA-3D-Drucker bieten die größte Materialvielfalt für Anwendungen im Maschinenbau, in der Fertigung und im Gesundheitswesen.
Formlabs bietet außerdem den Open Material Mode (OMM) an, der die Möglichkeit eröffnet, mit jedem beliebigen Photopolymer-Kunstharz zu drucken, das bei 405 nm härtet. Das bietet Forschenden und erfahrenen Anwender*innen vollen Zugang zu Materialien von Drittanbietern oder zur Entwicklung eigener Materialien.

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Benutzerfreundlichkeit
Arbeitsablauf
Der Arbeitsprozess besteht sowohl beim PolyJet- als auch beim SLA-3D-Druck aus drei Schritten: Design, 3D-Druck und Nachbearbeitung.
Professionelle SLA-3D-Drucker und PolyJet-Drucker verfügen über eigene Software und vordefinierte Einstellungen für jedes Material, die gründlich getestet wurden, um die höchstmögliche Druckerfolgsrate zu erzielen. Die Einrichtung von Drucken mit fortschrittlichen Druckvorbereitungstools wie PreForm ist ein Kinderspiel, dank automatischer Ausrichtung und Erstellung von Stützstrukturen.
Sobald der Druckvorgang beginnt, können die 3D-Drucker bis zu dessen Abschluss unbeaufsichtigt laufen – auch nachts. Sowohl PolyJet-Drucker als auch fortschrittliche SLA-3D-Drucker wie die Serie Form 4 von Formlabs haben ein Kartuschensystem, das das Material automatisch nachfüllt. Auch das Resin Pumping System kann an 3D-Drucker der Form-4-Serie angeschlossen werden und liefert nahtlos 5 Liter Harz an den Drucker.
Zur Nachbearbeitung von PolyJet-Druckteilen muss Stützmaterial von Hand mithilfe eines Wasserstrahls oder durch ein chemisches Bad und zusätzliches manuelles Ablösen dickerer Stützstrukturen entfernt werden. Dabei können Teile mit dünnen Wänden verformt werden oder filigrane Details abbrechen. PolyJet-Teile erfordern kein Nachhärten, die Modelle sind bei Entnahme aus dem Drucker bereits voll ausgehärtet.

Die Nachbearbeitung von PolyJet-Druckteilen umfasst eine Kombination von chemischen Bädern, Ablösemechanismen und Wasserstrahlen, was zu Beschädigungen filigraner Details führen kann.
SLA-Druckteile müssen in Isopropylalkohol (IPA) oder alternativen Lösungsmitteln gewaschen werden, um alle ungehärteten Kunstharzrückstände von den Oberflächen zu entfernen. Beim Standardarbeitsprozess müssen zunächst die Teile von der Konstruktionsplattform entfernt und dann manuell in einem Lösungsmittel eingeweicht werden, um überschüssiges Kunstharz zu entfernen.

Die SLA-Nachbearbeitung kann durch Lösungen für das Waschen und Nachhärten größtenteils automatisiert werden.
Professionelle Lösungen wie der Form Wash und der Form Wash L automatisieren die SLA-Nachbearbeitung. Teile können direkt vom Drucker zum Form Wash oder Form Wash L überführt werden, der das Lösungsmittel um die Teile in Bewegung versetzt, um sie zu reinigen, und die Teile automatisch aus dem Alkoholbad hebt, wenn der Prozess abgeschlossen ist.
Nachdem die abgespülten Teile getrocknet sind, müssen manche SLA-Materialien nachgehärtet werden, um die höchstmögliche Festigkeit und Stabilität zu erreichen. Auch das lässt sich durch Nachhärtestationen wie den Form Cure und den Form Cure L automatisieren.
Die Entfernung der Stützstrukturen bei SLA-Druckteilen umfasst das Abschneiden der Stützstrukturen und das leichte Schleifen der Teile, um die Stützspuren zu entfernen. Die Technologie von Formlabs erstellt leicht zu bearbeitende Stützstrukturen, dank derer das gesamte Teil innerhalb von Sekunden von der Stützstrukturbasis abgelöst werden kann. Es bleiben nur minimale Spuren zurück und die Nachbearbeitungszeit wird dadurch enorm reduziert. Zusätzliche Stützoptionen und Einstellungen in PreForm wie die unten gezeigten gebündelten Stützstrukturen können die Platzierung der Stützen optimieren und den Aufwand zum Entfernen der Stützstrukturen minimieren.
Falls eine zusätzliche Nachbearbeitung erforderlich ist, können sowohl PolyJet- als auch SLA-Teile für spezifische Anwendungen oder Oberflächengüten spanend bearbeitet, grundiert, lackiert und montiert werden.
Wartung
Häufig benötigen PolyJet-3D-Drucker mehr Wartungsarbeiten als die meisten SLA-Drucker. Nach jeder Benutzung müssen der Druckkopf, die Konstruktionsplattform und die Rolle gereinigt werden. Zusätzlich sind die UV-Lampen und Wischer täglich zu säubern und es müssen regelmäßige Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Drucker einsatzbereit bleibt.
Außerdem erfordern Material-Jetting-Drucker bei der Einrichtung und Installation vor Ort eine Schulung. Aufgrund des komplexeren Arbeitsablaufes und der steileren Lernkurve ist für die Bedienung und Wartung dieser Systeme betriebsinternes, geschultes technisches Personal vonnöten.
Davon abgesehen, dass der Drucker und der Arbeitsbereich sauber gehalten werden müssen, benötigen professionelle SLA-3D-Drucker üblicherweise keine regelmäßige Wartung. Die intelligenten Sensoren der 3D-Drucker der Form-4-Serie erkennen Ablagerungen, regulieren den Harzpegel und vieles mehr. Außerdem sind dank des einfachen Arbeitsablaufs alle Mitarbeitenden eines Unternehmens in der Lage, SLA-Drucker nach weniger als einer Stunde Training selbstständig zu bedienen.

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Fertigungsvolumen
PolyJet-Drucker sind in verschiedenen Größen erhältlich, von kleineren Modellen für den Benchtop bis hin zu großen industriellen Geräten, die mehrere Tonnen wiegen. Aufgrund der technologischen Unterschiede lassen sich größere PolyJet-Geräte einfacher entwickeln.
Bei den ersten SLA-3D-Druckern handelte es sich vorwiegend um massive, industrielle Geräte mit großen Fertigungsvolumen, die aber oft einen höheren Preis und komplexeren Arbeitsablauf hatten als PolyJet-Drucker. Dank der rasanten Innovationen der SLA-Drucktechnologie sind SLA-Drucker heute jedoch sowohl im kompakten Desktop-Format als auch im Großformat für den Benchtop erhältlich, und das zu weitaus niedrigeren Kosten als PolyJet-Drucker.
Der invertierte SLA-Prozess bei kompakteren SLA-3D-Druckern für Desktop und Benchtop führt zur Reduktion der Standfläche und Kosten, doch die erhöhten Abzugskräfte sorgen für Einschränkungen bei Materialien und Fertigungsvolumen, und größere Teile erfordern für einen erfolgreichen Druck robuste Stützstrukturen.
Mit der Einführung des auf Low Force Stereolithography (LFS) basierenden Druckvorgangs der Generation Form 3 hat Formlabs seine Herangehensweise an harzbasierten 3D-Druck vollständig überarbeitet, um die beim Druckprozess auf die Teile wirkenden Kräfte stark zu reduzieren. Zusätzliche Neuerungen bei den 3D-Druckern der Serie Form 4, darunter eine Ablösetextur und ein Harztank mit flexiblem Film, minimieren die Abzugskräfte weiter und ermöglichen so schnelle Druckgeschwindigkeiten und zuverlässiges Drucken.
Für den großformatigen SLA-3D-Druck nutzt der Form 4L die gleiche Technologie wie der Form 4, aber ohne die Größenbeschränkungen, die die Arbeit mit kleineren Desktop-Geräten manchmal behindern – zu wettbewerbsfähigen Preisen.
Druckgeschwindigkeit
Sowohl PolyJet als auch SLA zählen zu den schnellsten 3D-Drucktechnologien.
PolyJet-3D-Drucker bieten schnelle Druckgeschwindigkeiten in einem würfelförmigen Volumen von 12 cm Seitenlänge, doch bei größeren Modellen oder Druckaufträgen verlangsamt sich die Druckgeschwindigkeit deutlich, da der Druckkopf größere Distanzen zurücklegen muss und die einzelnen Schichten mehr Zeit in Anspruch nehmen.
MSLA-Drucker härten eine gesamte Harzschicht auf einmal aus, was bedeutet, dass der Druck einer ganzen Konstruktionsplattform von Teilen ähnlich schnell geht wie der Druck eines Teils. Somit können Kunden die gesamte Plattform ausnutzen, ohne die Druckgeschwindigkeit zu beeinträchtigen.
Zudem gibt es für PolyJet-Drucker nur eine begrenzte Auswahl automatisierter Nachbearbeitungslösungen. Das heißt, selbst wenn der Druckvorgang an sich mit einem PolyJet-Drucker kürzer ist, erfordert die Nachbearbeitung häufig mehr Zeit und mehr Arbeitsaufwand.
Die Geschwindigkeit kann auch vom verwendeten Material abhängen. Formlabs' Fast Model Resin nutzt die Technologie der Form-4-Serie aus, um Geschwindigkeiten von über 100 mm pro Stunde zu erreichen, wodurch Dentalmodelle in Minuten oder große Prototypen in weniger als zwei Stunden gedruckt werden können.

Druckgeschwindigkeit im Vergleich: Sitzprototyp von Radio Flyer
FDM-3D-Druck wählen | SLA-3D-Druck | |
---|---|---|
1 Prototyp | 42 h 3 min | 2 h 37 min |
Vergleich von Druckern und Druckparametern:
- FDM-3D-Drucker: Ultimaker S7, PLA, 100 Mikrometer Schichthöhe, 20 % Fülldichte
- SLA-3D-Drucker: Form 4, Fast Model Resin, 200 Mikrometer Schichthöhe

Zuverlässigkeit von Form 4 und anderen Kunstharz-3D-Druckern unabhängig getestet
Der Form 4 von Formlabs erreichte in einer Untersuchung eines unabhängigen, weltweit führenden Produkttesters eine Druckerfolgsrate von 98,7 %. Eine vollständige Beschreibung der Testmethode und die Ergebnisse finden Sie in unserem Whitepaper.
PolyJet- (Material Jetting) vs. SLA-3D-Druck: Der direkte Vergleich
Jedes 3D-Druckverfahren hat seine eigenen Stärken, Schwächen und Anforderungen und eignet sich für unterschiedliche Anwendungen und Unternehmen. Die nachfolgende Tabelle fasst einige wichtige Eigenschaften und Aspekte zusammen, die beim Vergleich von PolyJet- und SLA-3D-Druckern eine Rolle spielen.
PolyJet | Stereolithografie (SLA) | |
---|---|---|
Auflösung | ★★★★★ | ★★★★★ |
Genauigkeit | ★★★★★ | ★★★★★ |
Oberflächenbeschaffenheit | ★★★★★ | ★★★★★ |
Durchsatz | ★★★★☆ | ★★★★☆ |
Komplexe Designs | ★★★★☆ | ★★★★☆ |
Benutzerfreundlichkeit | ★★★★☆ | ★★★★★ |
Vorteile | Hohe Genauigkeit Hohe Oberflächengüte 3D-Druck in mehreren Farben Eigenschaften mehrerer Materialien Schnelle Druckgeschwindigkeit (bei kleinen Teilen) | Großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis Hohe Genauigkeit Hohe Oberflächengüte Schnelle Druckgeschwindigkeit Zahlreiche funktionale Anwendungen |
Nachteile | Teure Geräte und Materialien Eingeschränkte Materialoptionen Teile sind empfindlich gegenüber Hitze und langer UV-Lichteinwirkung Erfordert Wartung und Personal für die Bedienung | Einige Materialien sind empfindlich gegenüber langer UV-Lichteinwirkung |
Anwendungen | Konzeptmodelle Schnelle Prototypen Zahnmedizinische und medizinische Anwendungen | Konzeptmodellierung Rapid Prototyping Funktionales Prototyping Rapid Tooling Fertigungshilfsmittel Kleinserien-, Übergangs- oder kundenspezifische Fertigung Dentalmodelle und -anwendungen Medizinische Modelle und Medizinprodukte Schmuckprototyping und -guss Modelle und Requisiten |
Fertigungsvolumen | 294 x 192 x 148,6 mm bei Benchtop-Druckern, bis zu 1000 x 800 x 500 mm bei großformatigen Druckern | Bis zu 353 × 196 × 350 mm (Desktop- und Benchtop-3D-Drucker) |
Preis | Benchtop-Drucker sind ab ca. 20 000 € erhältlich, großformatige industrielle Geräte können über 500 000 € kosten | Kostengünstige Kunstharz-3D-Drucker sind für 200 € bis 1000 € erhältlich, professionelle SLA-3D-Drucker liegen im Bereich von 2500 € bis 10 000 € und großformatige Kunstharz-3D-Drucker im Bereich von 5000 € bis 25 000 €. |
Materialien | Verschiedene Kunstharze (Duroplaste). Allzweckmaterialien (lichtundurchlässig, transparent, farbig), technische, biokompatible Kunstharze (zahnmedizinische und medizinische Anwendungen) | Verschiedene Kunstharze (Duroplaste). Allzweckkunstharze (opak, transparent, farbig), technische Kunstharze (ABS-ähnlich, PP-ähnlich, flexibel, wärmebeständig, glasgefüllt und starr), Gusskunstharze, biokompatible Kunstharze (zahnmedizinische und medizinische Anwendungen). Pures Silikon und Keramik. |
Die Wahl des passenden 3D-Druckers für Ihre Bedürfnisse
Sowohl das Material-Jetting- als auch das SLA-3D-Druckverfahren verfügt über einzigartige Vorteile, von der hohen Genauigkeit und Präzision bis hin zur glatten Oberfläche, Druckgeschwindigkeit und der Materialvielfalt. Allerdings hat die SLA-Technologie eine schnellere Entwicklung zurückgelegt und bietet ganz spezielle Vorzüge, vor allem in Bezug auf Kosten, Benutzerfreundlichkeit und die Vielfalt der umsetzbaren Anwendungen.
Die Kunstharz-3D-Drucker der Form-4-Serie von Formlabs bieten eine Druckerfolgsrate von 99 %, eine wachsende Bibliothek an spezialisierten Materialien, intuitive Druckvorbereitungs- und -verwaltungssoftware und professionelle Dienstleistungen – und das alles in einem Paket. Möchten Sie sich selbst von der Qualität überzeugen? Lassen Sie sich einen Probedruck direkt an Ihrem Arbeitsplatz liefern.