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Wie man Silikonformen herstellt: Ein praktischer Leitfaden

Im Laufe der Geschichte haben Handwerker mit Gussformen so gut wie alles hergestellt, von Waffen in der Bronzezeit bis hin zu modernen Konsumprodukten. Während frühe Formen üblicherweise in Stein geritzt wurden, hat die moderne Wissenschaft Materialien hervorgebracht, die weitaus einfacher zu bearbeiten sind, wie z. B. Silikon.

Weiche Bestandteile sind an den meisten Handelswaren vorzufinden, wie beispielsweise die gummiartigen Standfüße eines Laptops oder der ergonomische Griff einer Schere. Gummiartige Materialien wie Polyurethane, Silikone, Neopren und Latex ermöglichen Produktanwendungen vom Dachdecken bis hin zu medizinischen Geräten. Speziell wird es uns durch Guss von Silikon möglich, die Eigenschaften von 3D-Druckteilen um biegsame und dehnbare Komponenten zu erweitern. Das erforderliche Material ist ohne Weiteres bei Baumärkten, dem Vertrieb für Künstler- und Juwelierbedarf und anderen gängigen Einzelhandelsgeschäften erhältlich.

In diesem praktischen Leitfaden für den Silikonformenbau erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, bevor Sie loslegen, einschließlich die Wahl des richtigen Silikons für Ihre Anwendung und bewährte Praktiken für das Design kritischer Merkmale von 3D-gedruckten Formen.

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Über Silikon

Silikone sind eine Gruppe Polymere, deren Molekülketten das Element Silicium enthalten, und die sich durch eine Reaktion mit einem chemischen Katalysator von einer Flüssigkeit (Silikon) in einen sehr biegsamen und dehnbaren Feststoff (Silikonkautschuk) verwandeln.

Beim Guss und der Herstellung von Formen fängt RTV-Silikonkautschuk filigrane Oberflächendetails wie geprägten Text ein. Weiterhin sind die meisten gussfähigen Silikone nicht chemisch adhäsiv und lassen sich nach der Aushärtung von 3D-gedruckten Formen abziehen. Eine mechanische Verbindung ist möglich, wenn das Silikon auf eine sehr poröse Oberfläche wie gewebten Stoff gegossen wird. In manchen Fällen kann eine chemische Verbindung mit besonderen Bindemitteln gefördert werden.

Flüssige Silikone: Flüssige Silikone bestehen in der Regel aus zwei Komponenten oder einer Komponente mit einem Zusatz geringer Mengen eines Katalysators. Es gibt zwei gemeinhin verfügbare Kategorien. Platinkatalysierte Silikone kosten mehr, bieten aber eine bessere langfristige Formbeständigkeit bei sehr geringfügiger Schrumpfung nach der vollständigen Aushärtung. Zinnkatalysierte Silikone sind kostengünstiger, aber weniger beständig mit der Zeit, und neigen zu stärkerer Schrumpfung. Die Aushärtezeit liegt zwischen zehn Minuten und mehreren Stunden.

Silikonmasse: Hierbei handelt es sich um Zwei-Komponenten-Kitt, dessen Komponenten von Hand zu gleichen Anteilen vermischt werden. Die Fertigung von Formen für die Schmuckbranche gehört zu seinen wichtigen Anwendungen, das Silikon selbst eignet sich aber auch gut, um formgepresste Dichtungen zu imitieren. Es besitzt eine Shore-Härte von 40A (siehe Skala unten), was etwa der Härte eines Radiergummis entspricht. Dieses Silikon ist in weniger als 20 Minuten ausgehärtet und zeigt keinerlei Schrumpfung.

Haut- und Schleimhautverträglichkeit und Lebensmittelechtheit: Manche Anwendungen erfordern mehr Vorsicht als andere, wenn es um Kontakt mit dem menschlichen Körper oder mit Nahrungsmitteln geht. Überprüfen Sie stets das Materialsicherheitsdatenblatt des Silikonherstellers, um zu gewährleisten, dass der Einsatz für Ihre Anwendung ungefährlich ist.

Härtegrad: Gummiartige Materialien wie Silikonkautschuke können für verschiedene Härtegrade formuliert werden, die von sehr weich bis sehr hart reichen. Dies wird durch den jeweiligen Wert auf der Shore-Härteskala angezeigt. Weichere Materialien werden auf der Shore-Härteskala A gemessen, härtere auf der Shore-Härteskala D.

Shore-Härte-Skala

Meridian Laboratory, überarbeitet

Warum Silikonformen?

Silikon ist eine gute Wahl für den Formenbau, da es eine so vielfältige Palette von Vorteilen bietet. Sie können durch Silikonformen auf einfache Weise individuelle Designs erstellen. Außerdem sind die Formen selbst recht robust, sodass Sie sie wiederholt verwenden können, ohne Angst vor Beschädigung haben zu müssen. Die anorganische Zusammensetzung des Silikons — gegenüber Kautschuk, seinem organischen Gegenstück — macht es hochgradig widerstandsfähig gegen Hitze und Kälte, chemische Einflüsse und sogar Pilze. Zu den Vorteilen von Silikonformen gehört Folgendes:

Flexibilität

Die Flexibilität von Silikon macht die Arbeit damit leicht. Silikonformen sind biegsam und leicht verglichen mit steiferen Substanzen wie Kunststoff und lassen sich problemlos vom vollständig ausgeformten Teil abtrennen. Dank der hohen Flexibilität von Silikon sind sowohl die Form als auch das hergestellte Teil weniger bruch- oder splitteranfällig. Mit individuellen Silikonformen bringen Sie alles in Form, von komplexen technischen Komponenten über Eiswürfel bis hin zu Süßigkeiten für die Feiertage.

Stabilität

Silikon hält Temperaturen von -65° bis 400° Celsius stand. Zusätzlich ist je nach Formulierung eine Dehnung von 700 % möglich. Silikonformen bleiben unverwüstlich in einer Vielzahl von Situationen: Stellen Sie in den Ofen, frieren Sie sie ein und dehnen Sie sie bei der Entnahme.

Haltbarkeit

In den meisten Fällen können Sie die Silikonform für viele Durchläufe nutzen. Beachten Sie jedoch, dass die Lebensdauer von Formen sehr unterschiedlich sein kann. Je häufiger Sie gießen und je komplexer oder detaillierter Ihr Design ist, desto schneller nutzt sich Ihre Form ab. Um die Lebensdauer Ihrer Silikonformen zu maximieren, reinigen Sie sie mit milder Seife und Wasser. Trocknen Sie sie gründlich und lagern Sie sie flach, ohne sie zu stapeln.

Einschränkungen

Die Arbeit mit Silikon bietet zwar viele Vorteile, es gibt jedoch auch einige Einschränkungen zu beachten:

  • Silikon kostet mehr als Latex und organische Kautschuke. Ein kurzer Vergleich auf Amazon zeigt, dass das Kilogramm Silikon regelmäßig die 100-$-Marke übersteigt – beinahe doppelt so viel wie Latex.

  • Obwohl Silikon flexibel ist, kann es bei zu starker Dehnung reißen.

  • Nicht alle Silikone sind gleich formuliert. Erwerben Sie Silikon und andere Fertigungsmaterialien immer von einem seriösen Zulieferer.

Allgemeine Anwendungsbereiche für Silikonformen

Heimwerker und Fachleute verlassen sich gleichermaßen auf Silikonformen wegen ihrer Vielseitigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Hier sind einige Beispiele von Branchen und Anwendungsbereichen, die Silikonformen zur Produktion ihrer Produkte herstellen.

Prototypenentwicklung

Silikonformen werden für Prototypen und bei der Produktentwicklung in einer Vielzahl von Branchen verwendet. Da die Kosten für Silikonformen erheblich niedriger sind als jene für harte Werkzeugausstattung für traditionelle Herstellungsverfahren wie Spritzguss, eignet sich das Gießen in Silikonformen ideal für die Prototypenentwicklung von Produktdesigns sowie für die Erstellung von Beta-Einheiten, um den Markt und die Reaktion der Verbraucher auf ein neues Produkt zu testen. Während sich der 3D-Druck besser für die schnelle Herstellung von Einzelteilen eignet, können Silikonformen und Urethanguss ideal für kleinere Teileserien sein.

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Die Kombination von Produktionsverfahren ist schneller als traditionelle Fertigungsmethoden und für Produkte nützlich, bei denen die Auflage gering ist oder das Design möglicherweise geändert werden muss. Im Webinar erfahren Sie, wie Sie vom 3D-Druck über den Guss mittelgroßer Serien bis zum Spritzguss übergehen.

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Schmuck

Schmuckdesigner verwenden individuelle Silikonformen, um handgeschnitzte oder 3D-gedruckte Modelle in Wachs nachzubilden. Das eliminiert die zeitraubende Arbeit der Erstellung von wachsgeschnitzten Modellen für jedes neue Stück und ermöglicht weiterhin den Guss in Wachsformen. Dies stellt einen großen Sprung bei der Serienfertigung dar und macht skalierbaren Feinguss möglich. Da Silikonformen einen feinen Detailgrad erfassen, können Schmuckdesigner Stücke mit kunstvollen Details und komplizierten Geometrien herstellen.

Eine bei Raumtemperatur vulkanisierte Silikonform (RTV), die um die 3D-gedruckte Urform ausgebildet wurde.

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Formenbau mit vulkanisiertem Kautschuk mit 3D-gedruckten Urformen

Der 3D-Druck von Hochleistungsmaterialien gibt Designern und Gießern die Möglichkeit, sich die digitale Technologie für ihre Produktionsprozesse zunutze zu machen. Lesen Sie, wie der 3D-Druck zur Herstellung von kleinen Metallteilen eingesetzt werden kann.

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Konsumgüter

Mit Silikonformen lassen sich viele individualisierte Produkte herstellen wie Seifen und Kerzen. Selbst Hersteller von Schulbedarf verwenden häufig Silikonformen für Gegenstände wie Kreide und Radiergummis. Auch Hersteller von Spielzeug und Sammelfiguren produzieren mit dieser Technik hochwertige, präzise Miniaturen und personalisierte Figuren.

So verwendet zum Beispiel SiOCAST 3D-gedruckte Modelle, um Silikonformen für seinen einzigartigen Fertigungsprozess herzustellen, bei dem 3D-Druck, Silikonguss und Spritzguss vereint werden. SiOCASTs Technologie ist bereits weit verbreitet – von kleinen Studios bis zu den größten Miniaturherstellern der Branche wie Monster Fight Club (The Witcher, Cyberpunk RED), Reaper Miniatures (Bones) und Warlord Games (Blood Red Skies, Bolt Action).

Lebensmittel und Getränke

Lebensmittelechte Silikonformen werden verwendet, um alle Arten von skurrilen Süßigkeiten herzustellen, einschließlich Schokolade, Wassereis und Lutscher. Da Silikon einer Temperatur von bis zu 400 °C standhält, lassen sich die Formen ebenso zum Backen verwenden. Kleine Backwaren wie Muffins und Cupcakes gehen in Silikonformen schön auf.

Heimwerkerprojekte

Unabhängige Künstler und Heimwerker verwenden Silikonformen häufig für einzigartige Kreationen. Nutzen Sie Silikonformen für alles von der Badebombe bis hin zu Hundekuchen. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Ein spaßiges Silikonformprojekt für Kinder ist der lebensechte Guss ihrer Hand. Achten Sie nur darauf, dass Sie dabei ein hautverträgliches Silikon auswählen.

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Wie Sie Modelle für den Silikonformenbau herstellen

Ein (Ur)Modell — auch als Urform bezeichnet — ist das Teil, mit dem Sie ein präzises Negativ in Ihrer Silikonform erstellen. Wenn Sie ein vorhandenes Objekt nachbilden, könnten Sie dieses Objekt als Ihr Modell verwenden. Sie müssen sich nur sicher sein, dass das Objekt dem Formenbauprozess standhält.

Zum Erstellen eines neuen Designs oder Prototyps müssen Sie zunächst Ihr Modell herstellen. Dazu haben Sie mehrere Möglichkeiten. Hier sind einige Beispiele zur Herstellung von Modellen für den Silikonformenbau:

  • Modellieren: Falls Sie ein Talent dafür haben oder falls Sie ein relativ einfaches Design erstellen, können Sie Modelliermasse verwenden, um ein Modell zu erstellen. Das Modellieren eines Modells ist ebenso ein lustiges Projekt für Kinder und für Heimwerker eine kostengünstige Option.

  • Schnitzen: Sie können Ihr Modell aus Holz herstellen. Holzgeschnitzte Urformen sind eine ausgezeichnete Wahl für die Herstellung von Kacheln und flachen Designs.

  • 3D-Druck: Viele Fachleute und kommerzielle Designer entscheiden sich für 3D-gedruckte Modelle. 3D-Drucker für den Desktop bieten viele Vorteile, darunter die Designflexibilität innerhalb der CAD-Software, hohe Genauigkeit, einfache Modifikation von Prototypen und schnelle Durchlaufzeiten.

Sobald Sie ein Modell haben, können Sie mit der Herstellung Ihrer Silikonform beginnen.

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Leitfaden zum Rapid Tooling

In diesem Whitepaper sprechen wir über die Kombination von Rapid Tooling mit traditionellen Herstellungsverfahren wie Spritzguss, Thermoformen oder anderen Gießverfahren.

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Erste Schritte beim Silikonformenbau

Hier ist Sie alles, was Sie für den grundlegenden Silikonformenbau benötigen:

  • Ein Urmodell

  • Flüssiges Silikon, wie Smooth-On OOMOO 30

  • Eine Schachtel oder einen nicht porösen Behälter für das Formgehäuse

  • Formentrennmittel, wie Universal™ Mold Release von Smooth-on

  • Wachs, Kunstharz oder sonstiges Endverbrauchsmaterial

Einteilige oder zweiteilige Silikonformen

Bevor Sie mit der Herstellung Ihrer Gussformen beginnen, müssen Sie entscheiden, welche Art von Gussform(en) Sie erstellen möchten.

Einteilige Silikonformen sind wie Eiswürfelschalen. Sie füllen die Form und lassen das Material dann aushärten. So wie eine Eiswürfelschale jedoch Würfel mit einer flachen Oberseite erzeugt, funktionieren einteilige Formen auch nur bei Designs mit einer flachen Seite. Wenn Ihr Urmodell tiefe Hinterschnitte hat, erschwert das ebenso sein Entfernen und das Entfernen der fertigen Teile aus der Form, sobald das Silikon ohne Beschädigung ausgehärtet ist.

Falls das für Ihr Design nicht von Belang ist, ist eine einteilige Silikonform eine ideale Möglichkeit, eine nahtlose 3D-Reproduktion Ihres Urmodells anhand der anderen Oberflächen zu erstellen.

Einteilige Silikonformen sind ideal für Designs, die eine flache Seite und keine tiefen Hinterschnitte aufweisen.

Eine zweiteilige Silikonform ist besser geeignet für die Reproduktion Ihres 3D-Urmodells ohne flache Seite oder mit tiefen Hinterschnitten. Die Form teilt sich in zwei Seiten, die sich wieder zusammenfügen und einen füllbaren 3D-Hohlraum bilden (ähnlich wie beim Spritzgießen).

Zweiteilige Formen hinterlassen keine flachen Oberflächen und sind einfacher zu bearbeiten als einteilige Blockformen. Auf der anderen Seite sind sie etwas komplexer zu erstellen und es können sich Nähte ausbilden, wenn die beiden Teile nicht perfekt bündig sind.

Zweiteilige Silikonformen können jede Urmodellform reproduzieren. (Bildquelle)

Wie man Silikonformen herstellt

Zunächst müssen Sie entscheiden, ob Sie eine ein- oder zweiteilige Form verwenden möchten. Die Prozesse zur Herstellung dieser Formen ähneln sich, jedoch dauert es etwas länger, eine zweiteilige Form herzustellen. Sie können den folgenden Schritt-für-Schritt-Leitfaden verwenden, um Ihre eigenen Silikonformen zu erstellen.

Einteilige Silikonform

  1. Urmodell Ihres Produkts erstellen: Dies ist das finale Design Ihres Teils, das dann mit einem anderen Material nachgebildet wird. Verwenden Sie beim 3D-Druck auf einem Stereolithografie-3D-Drucker (SLA) ein beliebiges Standard-Kunstharz mit einer Schichthöhe von 50 Mikrometern. Halten Sie die detaillierte Oberfläche frei von Stützspuren. Waschen Sie die Teile gründlich mit IPA – Klebrigkeit der Oberfläche kann die Silikonform beeinträchtigen.

  2. Das Formgehäuse konstruieren: Beschichtete mitteldichte Holzfaser ist ein beliebtes Material für den Silikonformbehälter. Es genügt jedoch auch ein einfacher Fertigbehälter aus Kunststoff. Achten Sie darauf, dass das Material nicht porös und die Unterseite flach ist.

  3. Urmodell auslegen und Formentrennmittel auftragen: Besprühen Sie zunächst das Innere des Behältnisses mit einer dünnen Schicht Formentrennmittel. Ordnen Sie die Urmodelle im Behältnis so an, dass die detailreiche Seite nach oben zeigt. Besprühen Sie diese ebenfalls mit einer dünnen Schicht Formentrennmittel. Lassen Sie das Ganze etwa 10 Minuten lang vollständig trocknen.

  4. Silikon vorbereiten: Mischen Sie den Silikonkautschuk entsprechend den Anweisungen auf der Packung. Luftblasen können Sie mithilfe eines vibrierenden Geräts wie einem Handschleifgerät entfernen.

  5. Silikon in das Formgehäuse gießen: Gießen Sie den gemischten Silikonkautschuk vorsichtig in einem dünnen Strahl in das Behältnis. Füllen Sie zunächst den Boden des Behältnisses und dann allmählich entlang der Konturen Ihres 3D-gedruckten Urmodells. Bedecken Sie es mit mindestens einem Zentimeter Silikon. Die Aushärtung dauert je nach Art und Marke des Silikons von einer Stunde bis zu einem Tag.

  6. Silikon entformen: Sobald die Aushärtung abgeschlossen ist, ziehen Sie das Silikon vom Behältnis ab und entfernen Sie die Urmodelle. Jetzt verfügen Sie über eine Form für den Guss Ihres Endverbrauchsprodukts, ähnlich einer Eiswürfelschale.

  7. Ihr Teil gießen: An dieser Stelle sollten Sie die Silikonform erneut mit etwas Formentrennmittel besprühen und dieses 10 Minuten lang trocknen lassen. Gießen Sie Ihr Endverbrauchsmaterial (beispielsweise Wachs oder Beton) in die Hohlräume und lassen Sie es aushärten.

  8. Die Form für den nächsten Guss vorbereiten: Sie können diese Silikonform mehrmals verwenden. Kehren Sie zu Schritt sieben zurück, um den Prozess zu wiederholen.

Bewährte Praktiken

Auswahl des Harzes: Wir empfehlen die Verwendung von Clear Resin, um eine optische Warteschlange für den Formenbau zu schaffen. Wir empfehlen den Druck mit einer Schichthöhe von 50 μm, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen glatter Oberfläche und kurzer Druckzeit zu erzielen. Richten Sie die Teile auf der Konstruktionsplattform so aus, dass wichtige Innenflächen frei von Stützspuren bleiben.

Ausrichtungsmerkmale: Die vier zylindrischen Unebenheiten und Vertiefungen an den Ecken des Formwerkzeugs dienen als Ausrichtungsmerkmale, um eine korrekte Ausrichtung zwischen den beiden Seiten des Formwerkzeugs zu gewährleisten. Unser Partner empfiehlt, 0,1 mm Spiel für Führungselemente hinzuzufügen.

Bei einem rotationssymmetrischen Objekt wie dieser Dichtung können diese Elemente identisch geformt und platziert werden. Mit anderen Worten: Sie können die Oberseite der Form um 90 oder 180 Grad drehen, ohne dass es sich auf die Form der Dichtung auswirkt. Bei unregelmäßigen geometrischen Formen können Sie eine Schlüssel-Schloss-Technik verwenden, bei der Form und Platzierung der Führungselemente nur auf eine bestimmte Art und Weise zueinander passen.

Abgeschrägte Hebelpunkte: Wenn Sie den Kanten der Form eine Fase hinzufügen, kann es leichter werden, die beiden Seiten zu trennen. Dazu können Sie den im Formlabs Finish Kit enthaltenen Spachtel oder einen Flachschraubenzieher verwenden.

Formendesign: Als eines der ersten Designelemente müssen Sie die Trennlinie der Form berücksichtigen, beziehungsweise, wie die beiden Teile der Pressform zusammenkommen und wieder zu trennen sein sollen.

Zweiteilige Silikonform

Zum Erstellen einer zweiteiligen Form, beginnen Sie mit den ersten beiden vorstehend genannten Schritten, die die Erstellung eines Urmodells und die Konstruktion des Formgehäuses umfassen. Folgen Sie danach diesem Prozess, um eine zweiteilige Form zu erstellen:

  1. Urmodelle in Modelliermasse auslegen: Verwenden Sie Modelliermasse, um eine Hälfte Ihrer Form auszubilden. Die Modelliermasse sollte in Ihrem Formgehäuse platziert werden, wobei die Hälfte Ihres Urmodells aus der Masse herausragt.

  2. Silikon vorbereiten und gießen: Befolgen Sie die beiliegende Packungsanleitung, um das Silikon vorzubereiten, und gießen Sie es vorsichtig in Ihr Formgehäuse auf die Modelliermasse und Ihre Urmodelle. Diese Silikonschicht wird zu einer Hälfte Ihrer zweiteiligen Form.

  3. Alles aus dem Formgehäuse entnehmen: Sobald Ihre erste Form ausgehärtet ist, müssen Sie die Silikonform, die Urmodelle und die Modelliermasse aus dem Formgehäuse entnehmen. Es ist kein Problem, wenn sich die Schichten bei der Entnahme trennen.

  4. Modelliermasse ablösen: Entfernen Sie die gesamte Modelliermasse, um Ihre erste Silikonform und Ihre ersten Urmodelle freizulegen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Urmodelle und Ihre vorhandene Form gänzlich sauber sind.

  5. Form und Urmodelle wieder im Formgehäuse platzieren: Setzen Sie sowohl Ihre vorhandene Silikonform als auch die (in die Form gelegten) Urmodelle wieder in das Formgehäuse ein, und zwar nach oben statt nach unten gewandt.

  6. Formtrennmittel auftragen: Tragen Sie eine dünne Schicht des Formtrennmittels auf der Oberseite Ihres Urmodells und Ihrer vorhandenen Silikonform auf, um das Entformen zu erleichtern.

  7. Silikon für Ihre zweite Form vorbereiten und gießen: Folgen Sie denselben Anweisungen wie zuvor: Bereiten Sie das Silikon vor und gießen Sie es in das Formgehäuse, um Ihre zweite Form zu erstellen.

  8. Aushärtung Ihrer zweiten Form abwarten: Lassen Sie Ihrer zweiten Form genügend Zeit zum Aushärten, bevor Sie versuchen, sie aus dem Formgehäuse zu entfernen.

  9. Ihre Teile entformen: Entnehmen Sie beide Silikonformen aus dem Formgehäuse und ziehen Sie sie vorsichtig auseinander.

Zweiteilige Formen, ein Prototyp eines Cocktailshakers und Dichtungen aus Silikon

OXO verwendete eine zweiteilige Form, um diese Cocktailshaker-Dichtung zu prototypisieren. Weitere Informationen über das Formpressverfahren, das verwendet wurde, finden Sie hier.

Bewährte Praktiken

Harzauswahl: Standard-Kunstharze wie Grey Resin bilden Oberflächendetails genau ab. Das Silikon fängt diese Details ein, darunter auch Schichtlinien. Eine Schichthöhe von 50 Mikrometern bietet zwar ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen glatter Oberfläche und Druckgeschwindigkeit, doch für einige Anwendungen, bei denen die Optik zählt, sind 25 Mikrometer unter Umständen angemessener.

Formtrennmittel: Es ist wichtig, dieses in beiden Phasen des Vorgangs anzuwenden, zum Beispiel sowohl bei der Anfertigung der Silikonform als auch beim Guss des Endverbraucherteils. Die Marke Smooth-On stellt ein Mehrzweckformentrennmittel her, das für die meisten Anwendungen geeignet ist.

Entformungsschrägen: Das Gussverfahren mit Silikon bietet hier jedoch eine gewisse Toleranz. Auch 90-Grad-Winkel oder leichter Hinterschnitt sind möglich. Wenn Sie die Form mehrfach verwenden möchten, sollten Sie sie so wenig wie möglich biegen und dehnen, um Ihre Teile zu entfernen – oder eine Silikonkautschukformel mit hoher Reißfestigkeit einsetzen.

Silikonumspritzen

Formwerkzeuge und Dame Products

Dame Products setzt Silikonumspritzung in der Produktion sowie zum Einschließen innerer Hardware bei Beta-Prototypen für Kunden ein.

Umspritzung oder Overmolding ist ein mehrstufiger Formprozess, bei dem mindestens zwei Komponenten übereinander gegossen werden. Dieser Doppelspritzprozess umfasst zwei Schritte. Zunächst wird eine Basiskomponente erstellt. Dann wird ein anderes Material über Teile davon geformt. Umspritzung findet man zumeist bei Kunststoffteilen mit Gummigriff. Der Doppelumspritzprozess einer Zahnbürste besteht beispielsweise aus einer Grundform für den Kunststoffgriff und einem Überzug aus Gummi, damit die Zahnbürste nicht so leicht aus der Hand rutscht.

Um mehr über das Umspritzen mit Silikon zu erfahren, lesen Sie den vollständigen Leitfaden.

Eine Fülle an Möglichkeiten mit Silikonformtechniken

Letzten Endes gibt es nicht den einen richtigen Weg, Produkte herzustellen. Zum Erzielen der besten Ergebnisse werden häufig verschiedene Produktionsverfahren kombiniert. Das Verständnis all Ihrer einzigartigen Vor- und Nachteile wird Ihnen helfen, die beste Entscheidung für Ihr Projekt zu treffen.

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